Heute möchte ich Ihnen die Geschichte von Anna-Maria (der Name ist fiktiv), einer 57-jährigen Frau, vorstellen, die sich in einer für sie extrem herausfordernden Lebenssituation befindet. Anna-Maria fühlt sich seit Jahren zunehmend überfordert und hat in letzter Zeit vermehrt Angst vor einem Burnout. Sie hatte Sorge, zusammenzubrechen und nicht mehr ‚funktionieren‘ zu können. Anna-Maria kümmert sich neben einem anspruchsvollen Vollzeit-Job um ihre pflegebedürftige Mutter, ist geschieden und muss ihre Alltagsanforderungen alleine managen. Ihre Freizeit und ihr Hobby kommen immer zu kurz, was sie zunehmend unzufrieden machte und sich ‚ungerecht behandelt‘ fühlen ließ. Das Beispiel von Anna-Maria soll aber zeigen, wie sie mit Hilfe der Gespräche in der psychologischen Beratung und darin erarbeitete gezielte Strategien erfolgreich und nachhaltig mehr qualitativ freie Zeiten, aber auch Selbstfürsorge in ihren Alltag integrieren konnte.
Schritt 1: Wo kann sich Anna-Maria mehr qualitative Zeitfenster schaffen
- Prioritäten setzen und -auch wenns schwer fällt- delegieren: Anna-Maria sollte eine Liste ihrer täglichen Aufgaben erstellen und diese nach Priorität ordnen. Dabei konnte sie überlegen, welche Aufgaben sie im Job und privat eventuell delegieren oder vereinfachen kann. Vielleicht gibt es Familienmitglieder, die bereit sind, sie bei der Pflege ihrer Mutter zu unterstützen. Wenn nicht, ist die Arbeit des Pflegedienstes gegebenenfalls erweiterbar um sich hier deutlicher zu entlasten.
- Zeitmanagement optimieren: Durch ein effektives Zeitmanagement konnte Anna-Maria ihre Aufgaben noch besser strukturieren. Ein individuell erarbeiteter, wöchentlicher Planer half ihr dabei, feste Zeiten für ihre Arbeit, die Pflege ihrer Mutter, vor allem aber für sich selbst zu reservieren. Sie sollte dabei auch darauf achten, regelmäßige Pausen einzuplanen und auch Pufferzeiten für unvorhergesehene Ereignisse einzubauen. Anna-Maria traf Verabredungen mit sich selbst
- Hobbys und Freizeit fest einplanen: Anna-Maria sollte bewusst Zeit für ihr Hobby einplanen und diese Zeiten genauso priorisieren wie ihre anderen Verpflichtungen. Es war wichtig, dass sie sich diese Zeit als festes, unverzichtbares Element in ihrem Wochenplan setzt, um sicherzustellen, dass sie ihre Interessen und Leidenschaften nicht immer wieder aufschiebt. Dies frustriert und macht mittel- bis langfristig unzufrieden.
- Nein sagen lernen: Oft fällt es schwer, Nein zu sagen, besonders wenn man sich um andere kümmert, und diese vielleicht auch noch hilfebedürftig sind. Anna-Maria musste lernen, ihre Grenzen zu erkennen und auch mal Nein zu sagen, wenn zusätzliche Aufgaben auf sie zukamen. Dies ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine wichtige Maßnahme, um sich selbst zu schützen und zu entlasten. Zugegeben, es erfordert Übung und am Anfang durchaus Disziplin, aber Anna-Maria ist fest entschlossen, ihre neu gewonnenen Erkenntnisse konsequent umzusetzen.
Schritt 2: Wege zu mehr Selbstfürsorge
- Achtsamkeitsübungen und Meditation: Wir haben für Anna-Maria herausgearbeitet, dass es für sie hilfreich ist, regelmäßige Achtsamkeitsübungen und Meditation in ihren Alltag einzubauen. Obwohl dies ‚Neuland‘ für Anna-Maria war, fand sie für sich heraus, dass Atemübungen und Entspannungsyoga eine gute Kombination ergab, bei der sie auch zwischendurch im Alltag üben und ‚herunterfahren‘ konnte.
- Gesunde Lebensgewohnheiten: Eine ausgewogene Ernährung und ausreichender Schlaf sind essenziell für Anna-Marias Wohlbefinden. Hier waren keine Empfehlungen nötig, da Anna-Maria ohnehin auf eine gesunde Ernährung achtet, nicht raucht und gern selbst frisch kocht. Dennoch sind dies wichtige Faktoren, die dabei helfen, sich gesund, fit und leistungsfähig zu fühlen.
- Selbstfürsorge-Ritual einführen: Ich lud Anna-Maria dazu ein, mindestens ein wöchentliches, festes Ritual einzuführen, das ihr Freude bereitet und Entspannung bringt, wie zum Beispiel ein warmes Bad, das Lesen eines Buches, oder einfach nur in ihrem Garten sitzen. Hauptsache in Ruhe und für sich.
- Unterstützung in Anspruch nehmen: Die Unterstützung durch psychologische Beratung war für Anna-Maria der erste Schritt, ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Ich habe sie bei der Identifikation von Stressoren unterstützt und ihr Werkzeuge an die Hand gegeben, um besser mit ihren Herausforderungen umzugehen.
Wie psychologische Beratung unterstützen kann
- Emotionale Unterstützung: Die psychologische Beratung hat Anna-Maria einen sicheren Raum geboten, um ihre Sorgen und Ängste zu äußern. Durch die Gespräche konnte sie ihre Gefühle verarbeiten und neue Perspektiven gewinnen.
- Entwicklung von Bewältigungsstrategien: Durch gezielte Techniken und Übungen konnte ich Anna-Maria dabei unterstützen, effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die sie in stressigen Situationen anwenden kann. Sie konnte insgesamt ihre Resilienz stärken, sodass sie besser mit den Belastungen des Alltags umgehen kann.
- Förderung der Selbstfürsorge: Die Gespräche und die entwickelten Strategien halfen Anna-Maria ganz praktisch, konkrete Selbstfürsorge-Maßnahmen in ihren Alltag zu integrieren und sicherzustellen, dass sie diese regelmäßig umsetzt.
Fazit
Anna-Marias Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, gut für sich zu sorgen und Selbstfürsorge zu praktizieren, besonders in herausfordernden Lebenssituationen. Durch gezielte Maßnahmen und die Unterstützung einer psychologischen Beratung konnte Anna-Maria lernen, besser mit ihrem Stress umzugehen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Wenn Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und Ihre Selbstfürsorge zu priorisieren. Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden sind es wert!
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